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Freudige Gesichter beim Helferteam der Fahrradwerkstatt. Foto: Verein International
Bünde. Der „Verein International“ Bünde, der sich seit Jahren ehrenamtlich um Geflüchtete in Bünde kümmert, erhält für seine Fahrradwerkstatt einen Förderbetrag von 750 Euro. Die Zuwendung kommt von „Westfalen-Weser“. Der regionale Netzbetreiber hatte im Rahmen seines Wettbewerbs „Ideen werden Wirklichkeit – 100 Förderpakete für Vereine in der Region“ 100 Projekte gefördert, die sich für wohltätige, sportliche, kulturelle, wissenschaftliche oder künstlerische Vorhaben einsetzen. Eine von „Westfalen-Weser“ berufene Fachjury fand die Fahrradwerkstatt des „Vereins International“ besonders vorbildlich.
Die Auszeichnung kommt pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum der Fahrradwerkstatt. Einmal pro Woche, nämlich freitags zwischen 17 Uhr und 19 Uhr, kommen Geflüchtete und Geringverdiener ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus der Lydia-Gemeinde, um Kleinreparaturen an ihren Fahrrädern erledigen zu lassen.
Unter der Anleitung von Urich Papke und Siegbert Ruppel werden sie von drei Jugendlichen aus Afghanistan unterstützt, die so grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Fahrrädern erwerben. Seit dem Start des Angebots im November 2014 hat der „Verein International“ mehr als 350 Fahrräder gegen eine angemessene Selbstbeteiligung an Interessierte vermittelt. Große Nachfrage besteht nach wie vor bei gebrauchten Kinder- und Jugendfahrrädern.
Nach zum Teil heftigen Vorwürfen der Organisation gegen die Stadt Bünde, hat es nun eine Einigung im Streit um ein neues Domizil gegeben.
Von Gerald Dunkel
Bünde. Der Disput zwischen dem Verein International und der Stadt Bünde scheint nun beigelegt zu sein. Über Monate warf der Verein, der sich für Flüchtlingshilfe engagiert, der Stadtverwaltung vor, seine Arbeit blockieren zu wollen. Grund dafür war eine neue Bleibe für die Ehrenamtler, die bis jetzt noch im Bonhoeffer-Haus in der Stadtmitte ihren Sitz haben. Bis Ende September müssen sie umziehen. So hat es der Sozialausschuss jetzt beschlossen.
In den vergangenen Wochen hat die Stadt Bünde das Community Center an der Kleiststraße in Hunnebrock innen auf Vordermann gebracht. Bis Ende 2014 nutzten die dort lebenden Soldaten der im Kreis Herford stationierten britischen Streitkräfte die Einrichtung unter anderem als Begegnungsstätte für die Soldatenfamilien. Aktuell nutzt die Volkshochschule zwei größere Räume vormittags für Sprachkurse für Geflüchtete und Asylbewerber. Ansonsten steht das Gebäude, das weitere Räume und eine Küche hat, ungenutzt leer.
Da das Dietrich-Bonhoeffer-Haus in nächster Zeit aber abgerissen werden soll, um unter anderem Platz für ein neues Gemeindehaus zu schaffen, muss der Verein International dort ausziehen. Die Stadt zahlt dafür bislang 2.000 Euro Mietkostenzuschuss pro Quartal an den Verein.
Schon seit geraumer Zeit hat die Stadt dafür das Communitiy Center im Blick. Doch dem Verein International schmeckte das ganz und gar nicht. Wie dessen Vorsitzender Ulrich Papke in der Vergangenheit immer wieder erklärte, hielten er und seine Mitstreiter das Gebäude für ungeeignet, weil Platz für eine Fahrradwerkstatt fehle. Dort reparieren und lagern die Vereinsmitglieder Fahrräder für Bedarfssuchende. Im Community Center sah Papke keine Lagerungsmöglichkeit. Ebenso fehlte den Ehrenamtlern ein Raum für vertrauliche Gespräche. Doch diese Vorbehalte wurden am Mittwochabend offensichtlich zerstreut.
Sozialamtsleiter Stefan Bohnhorst präsentierte dem Ausschuss für Soziales und Integration die zum Teil renovierten Räume an der Kleiststraße in Hunnebrock bei einer Präsentation. Vor der Sitzung konnten sich die Ausschussmitglieder das Community Center vor Ort ansehen. „Wir haben einige Sanierungen vorgenommen. Das Gebäude bietet auch Platz für eine Fahrradwerkstatt“, so Bohnhorst, der mit Bezug auf die Vorwürfe Papkes gegenüber der Stadtverwaltung mit der rhetorischen Frage schließt: „Ich frage mich, ob das, was wir dem Verein hiermit unentgeltlich zur Verfügung stellen, wirklich als fehlende Wertschätzung seiner Arbeit bezeichnet werden kann.“ So nämlich stufte der Vorsitzende des Vereins International die Haltung der Stadtverwaltung in öffentlichen Statements ein.
Auch der sonst so besonnene erste Beigeordnete Günther Berg, der in seiner Funktion auch den Bereich Soziales bei der Stadt Bünde verantwortet, gab zu, sich über die Äußerungen Papkes „sehr geärgert“ zu haben. „Ich möchte dem Vorwurf entschieden entgegentreten, dass wir als Stadt die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit nicht unterstützen würden“, so Berg in der Sitzung am Mittwochabend.
Ferner sagte der erste Beigeordnete mit Blick in Richtung Ulrich Papke: „Ich habe den Verein International wissen lassen, dass wir über alles reden können, so wie das mit allen anderen Vereinen auch funktioniert. Aber dieser öffentliche Eindruck, der dadurch entstanden ist, ist nicht gut für die Stadt.“
Ulrich Papke, der selbst kein Ausschussmitglied ist, konnte in der Sitzung erst nach Zustimmung des Gremiums das Wort erteilt werden. Er erklärte, dass sich der Verein in der Vergangenheit auch verschiedene Ladengeschäfte angesehen habe. Nichts habe sich als geeignet erwiesen. „Wir haben erkannt, dass es schwierig ist. Ich kann mich aber auch nicht daran erinnern, dass sich mal jemand von der Stadtverwaltung im Bonhoeffer-Haus blicken ließ, um sich unsere Arbeit anzusehen“, so Papke mit einem Seitenhieb in Richtung Stadtverwaltung.
Versöhnlich fuhr er fort und sagte: „Wir sind grundsätzlich nicht mehr gegen das Community Center an der Kleiststraße, weil wir doch festgestellt haben, dass die Möglichkeiten sehr schlecht aussehen“, so der Vorsitzende des Vereins International. Er stellte allerdings die Bedingung, dass für die Fahrradwerkstatt ein vom Verein gekaufter Container aufgestellt werden solle. Dafür solle die Stadt den Vorplatz vor dem Community Center zur Verfügung stellen. „Unter den Bedingungen könnten wir uns einen Umzug vorstellen“, so Papke. Möglicherweise könnte aber auch ein Raum im Gebäude dafür genügen, das von Papke noch nicht komplett besichtigt wurde.
Günther Berg freute sich über „die Kompromissbereitschaft“ Papkes. Ein Umzug bis Ende Juli, wie es in der Beschlussvorlage vorgesehen war, schien allerdings unrealistisch zu sein. Bis Ende September hat der Verein International nun Zeit, vom Bonhoeffer-Haus an die Kleiststraße umzuziehen.
Kundgebung gegen Faschismus im Steinmeisterpark
Von Anika Tismer
BÜNDE (WB) Unter dem Motto „Schulter an Schulter gegen Faschismus“ sind am Samstag mehr als 100 Menschen zusammengekommen, um ein klares Zeichen zu setzen. Bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Monate hatte es eine solche Protestaktion in Bünde gegeben. Im Steinmeisterpark setzten sich die Teilnehmer für Toleranz und Solidarität ein, dieses Mal mit einem klaren Blick in Richtung Europawahlen und dem damit verbundenen Aufruf, wählen zu gehen.
„Die Angriffe auf Politiker haben in den vergangenen Wochen massiv zugenommen. Dagegen müssen wir etwas tun“, erklärte Emma Rohwetter von der Villa Bünde, die auch dieses Mal die Moderation übernommen hatte. Gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rechts hatte sie die Veranstaltung organisiert und zahlreiche Redner auf die Bühne geholt. „Schulter an Schulter gegen den Faschismus und für eine solidarische Gesellschaft“ war ihr Appell an die Anwesenden.
Nancy Partzsch von der Initiative 9. November war die Erste, die dazu das Wort ergreifen durfte. Sie mahnte insbesondere in Bezug auf aktuelle Geschehnisse: „Bünde ist nicht Sylt und darf es auch nicht werden“. Ihre Aufforderung an die Teilnehmer: „Wir dürfen nicht schweigen angesichts dessen, was geschieht“.
Ähnlich deutliche Worte fand Siegfried Thüte, der stellvertretend für den NABU und die Initiative „Parents4Future“ Stellung bezog. „Ich stehe hier, weil ich ein Erstarken der AfD verhindern will“, erklärte er.
Ulrich Papke vom Verein International Bünde forderte die Menschen auf, aktiv zu werden. „Auch in einer Demokratie wird Politik nicht nur von den Politikern gemacht. Jeder Einzelne ist mitverantwortlich. Deshalb kämpfen wir für eine offene Gesellschaft und ein friedliches Miteinander“, erklärte er.
Kundgebung wird von Live-Musik begleitet
Für Andrea Sen, die nicht nur mit Worten, sondern auch mit musikalischen Beiträgen auf die Bühne trat, zähle momentan vor allem der Kampf dafür, zu erhalten, was in Deutschland jahrelang aufgebaut worden sei, sagte sie. „Wir wollen unseren Kindern ein solidarisches Deutschland hinterlassen und die Möglichkeit, dass ihnen ganz Europa offensteht“, betonte das Mitglied der alevitischen Gemeinde Bünde. Wie gut ein Miteinander der Kulturen funktionieren kann, präsentierte sie gemeinsam mit weiteren Musikern der Gemeinde.
Den Worten anschließen konnte sich Hussein Khedr, stellvertretender Bundesvorsitzender der AG Migration und Vielfalt in der SPD: „Es ist entscheidend, dass wir gegen jede Form von Hass, Gewalt und Ausgrenzung vorgehen“, erklärte er. Sein Appell an die Anwesenden: „Wir kämpfen weiter, wir gehen wählen, wir gehen keinen Millimeter nach rechts.“
Ihm folgte DGB-OWL-Regionsgeschäftsführerin Clea Stille: „Wir dürfen dieses braune Gedankengut gar nicht erst zulassen. Wir gehören alle zusammen“, betonte sie. Nur für die Anhänger rechtsextremer Parteien dürfe es in diesem Land keinen Platz geben. Dass seit Anfang des Jahres so viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen seien, sei deshalb ein wichtiges Zeichen. „Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke“, sagte sie.
Abschließende Worte fand Katja Okun-Wilmer, die stellvertretend für die evangelische Lydia-Gemeinde und die katholische Gemeinde St. Joseph in Bünde auf die Bühne trat. Sie formulierte, worauf es in einer vielfältigen Gesellschaft eigentlich ankomme: „Einen Menschen macht aus, dass er lachen und weinen darf, dass er Sinn schafft und glücklich ist“, sagte sie. „Wir alle sind Menschen, nicht mehr und nicht weniger und alle einzigartig“, schloss sie ihre Rede zum Ende der Veranstaltung ab.
Stadt schlägt neues Domizil vor – Verein International ist verärgert
Von Daniel Salmon
BÜNDE (WB) Der Verein International ist sauer: Er soll aus dem bislang für seine Arbeit genutzten Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Bünder Innenstadt aus- und ins sogenannte Community-Center nach Hunnebrock einziehen.
Das ist zumindest die Idee der Stadt. „Da seitens des Vereins keine Mitteilung über einen zukünftigen Standort für die Fortführung der Vereinsarbeit vorliegt, schlägt die Verwaltung vor, dem Verein International e.V. Räume im Community-Center an der Kleiststraße für die Dauer der Nutzung, spätestens ab Juli dieses Jahres, unentgeltlich zur Verfügung zu stellen“, heißt es in einem Beschlussvorschlag für den Sozialausschuss, der am 12. Juni tagt.
Die Weitergewährung des Mietzuschusses für die Anmietung der Räume im Bonhoeffer-Haus könne somit ab Juli entfallen, meint man im Rathaus.
Wie mehrfach berichtet, war ein künftiges Domizil für den Verein, der vor allem in der Flüchtlingsarbeit aktiv ist, des Öfteren Thema bei Politik und Stadt. Denn: Perspektivisch will die Evangelische Lydia-Kirchengemeinde das in die Jahre gekommene Boenhoeffer-Haus abreißen, auf dem Areal ein neues Gemeindezentrum errichten.
In der März-Sitzung des Sozialausschusses hatten die Lokalpolitiker den Ehrenamtlern 1200 Euro als Sockelbetrag zur Finanzierung der Flüchtlingsarbeit für 2024 gewährt. Dazu kamen 2000 Euro Mietzuschuss pro Quartal fürs Bonhoeffer-Haus – allerdings begrenzt bis zum dritten Quartal dieses Jahres.
Mit dem Vorstoß aus dem Rathaus sind Verein-International-Chef Ulrich Papke und seine Mitstreiter nicht einverstanden. In einer Stellungnahme melden sie sich zu Wort. Man sei verwundert, heißt es. „Im März hatte der Sozialausschuss noch mehrheitlich beschlossen, den Zuschuss für die Nutzung des Bonhoeffer-Hauses, das demnächst abgerissen werden soll, bis einschließlich September 2024 zu gewähren. Ursprünglich hatte sich der Verein eine Unterstützung bis längstens zum Jahresende gewünscht, bzw. solange das Gebäude noch steht. Das entsprach auch dem Wunsch der Lydia-Gemeinde als Eigentümer“, so Papke.
Im Protokoll der März-Sitzung sei allerdings ein Vorbehalt aufgenommen worden: „Sollten andere Entwicklungen im Bereich der Nutzung des Dietrich-Bonhoeffer-Haus bekannt werden, werden diese Gegenstand der Ausschusssitzung am 12. Juni.“ Der Verein fragt sich nun, ob es „andere Entwicklungen“ gebe, die ihm nicht bekannt seien und auf die in der Verwaltungsvorlage auch nicht eingegangen wird.
„Eine aktuelle Rücksprache mit der Kirchengemeinde hat ebenfalls keine neue Entscheidungsgrundlage ergeben. Die Empfehlung zur Eingrenzung der finanziellen Förderung steht auch im Widerspruch zu einem Bescheid vom 16. Mai des Jahres“, moniert der Vereinsvorsitzende. Denn darin sei mitgeteilt worden, dass die Stadt der „Gewährung eines Mietzuschusses bis zum Ende des dritten Quartals 2024 in Höhe von 2000 Euro pro Quartal“ entspreche.
Ist der Verein noch erwünscht?
Papke betont: „Der Verein International hat seit seiner Gründung im Jahr 1987 mehrfach seinen Vereinssitz wechseln müssen, zuletzt wegen des Umbaus des ehemaligen Jugendheims Ennigloh in eine Kindertagesstätte. Seit Bekanntgabe der Abrisspläne zum Bonhoefferhaus ist der Verein auf der Suche nach einem neuen Domizil. Alle Bemühungen bei privaten Anbietern, auch unter Mithilfe des Stadtmarketing, waren bislang leider negativ.“
Stattdessen verweise das Bünder Sozialamt seit mehreren Jahren auf Nutzungsmöglichkeiten in den beiden städtischen Welcome-Centern an der Behring- und an der Kleiststraße. „Diese wurden von uns auch bei Ortsterminen in Augenschein genommen, aber als nicht geeignet bewertet.“ Bis jetzt, so behauptet Papke, liege dem Verein kein konkretes Angebot vor, welche Räumlichkeiten zu welchen Tageszeiten und mit welchem Verwendungszweck für die Vereinstätigkeit zu nutzen wären.
„Angesichts dieser Faktenlage stellt sich für den Verein inzwischen die Frage, ob die ehrenamtliche Begleitung von Geflüchteten und deren Integration in die Stadtgesellschaft im bisherigen Umfang noch gewünscht wird“, meint Ulrich Papke abschließend.
Im Kulturausschuss wurden drei unterschiedlich teure Varianten diskutiert. Ein Vorschlag gewann schnell an Zustimmung.
Von Celina Allard
Spenge. Die Franziska-Spiegel-Gedenkstätte wird eine neue Gedenktafel bekommen. Das hat der Spenger Kulturausschuss nun entschieden. Zur Auswahl standen drei mögliche Platten, die Ausschussmitglieder haben sich für eine etwas abgeänderte Variante entschieden.
Anfang November des vergangenen Jahres wurde die Gedenkstätte der ermordeten Jüdin im Hücker Holz geschändet. Die Bronzeplatte, die an Franziska Spiegel erinnert hatte, wurde gestohlen und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. Der Rest der Gedenkstätte ist mittlerweile wieder hergerichtet worden. Jetzt soll auch eine neue Platte her.
„Wir sind davon ausgegangen, dass wir die Gedenkstätte genauso wieder herstellen, wie sie vorher war“, sagt Natascha Gräfe, zuständige Fachfrau in der Verwaltung. „Dann haben wir uns aber erschrocken, als wir die Preise gesehen haben.“ Die Neuanfertigung einer Platte aus Bronze mit einem geraden Rand würde die Stadt etwa 2.400 Euro kosten, mit einem gewölbtem Rand sogar um die 2.850 Euro. Als Alternative für die Bronzeplatte schlägt die Stadtverwaltung eine Platte aus Edelstahl vor, die nur etwa 1.000 Euro kosten soll.
Tat könnten auch Metalldiebe begangen haben
Gräfe gibt im Ausschuss zu bedenken, dass das Motiv hinter der Schändung nicht abschließend geklärt werden konnte. „Man kann davon ausgehen, dass es eine antisemitische Tat war“, sagt sie im Ausschuss. Immer wieder käme aber auch die Vermutung auf, dass die Diebe an der Bronzeplatte interessiert waren. „In dem Fall würde es keinen Sinn machen, die Gedenkstätte wieder so herzustellen.“
Katharina Hartwig von der CDU-Fraktion sagt dazu: „Ich finde es schwierig, bei dem Thema über Preise zu diskutieren. Für mich persönlich sieht die Edelstahlplatte aber auch wertig aus, darum könnte ich mit der Edelstahlplatte gut leben.“ Wenn dadurch der Anreiz verschwinde, dass Metalldiebe die Platte erneut entwenden, sei die Edelstahltafel eine gute Alternative.
Aus der SPD-Fraktion kommt der Vorschlag, die Edelstahlplatte zu bronzieren, damit die Platte an Eleganz gewänne.
Letztendlich sind mit dem Vorschlag alle einverstanden. So beschließt der Kulturausschuss, die dritte Variante durchzuführen und eine Edelstahlplatte mit gleicher Inschrift anzuschaffen. Die Platte soll bronziert werden, mit verdeckter Verschraubung. Außerdem soll die Platte eine gut sichtbaren und kontrastreiche Schrift bekommen. Die Stadtverwaltung vergibt jetzt den Auftrag, heißt es in den Sitzungsunterlagen.
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Information:
Standort verlegen?
Nach der Abstimmung über die Gedenktafel verliest Ratsfrau Ursula Wiemann von der CDU noch ein paar Gedanken, die ihr zur Franziska-Spiegel-Gedenkstätte aufgekommen sind: „Die wiederholte Schändung geht uns allen sehr nahe. Es ist nicht nachvollziehbar, dass eine Erinnerung immer noch Menschen verleitet, die Erinnerungskultur zu stören.“
Um es möglichen künftigen Vandalen schwerer zu machen, könne sie sich vorstellen, die Gedenkstätte an einen öffentlicheren Ort zu verlegen, zum Beispiel auf einen Friedhof. Dadurch könne die Kontrolle einfacher werden. „Vielleicht wird so eine Hemmung aufgebaut, dass man erwischt werden könnte“, sagt Wiemann. Ein Antrag solle das nicht sein, lediglich ein Denkanstoß. (cea)