Neuigkeiten
⚫ Während des gesamten Jahres wurden individuell abgestimmte Beratungstermine mit Geflüchteten zu diversen Anliegen durchgeführt.
⚫ Die Fahrradwerkstatt war freitags von 17 Uhr bis 19 Uhr im Bonhoefferhaus für Geflüchtete und Menschen mit geringem Einkommen geöffnet. Hier arbeiten kontinuierlich drei afghanische Jugendliche mit.
⚫ Aram Hame bot an Werktagen nachmittags einen Nachhilfeunterricht in Mathematik an. Der richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse bis zu BWL-Studierenden. Dabei kommen natürlich auch immer wieder Alltagsprobleme auf den Tisch.
⚫ Die Abstimmungsgespräche zur Modernisierung der Internetseite des Vereins durchzogen das gesamte Jahr und sind noch nicht komplett abgeschlossen.
⚫ Fortgesetzt wurde auch der Schwimmkurs für Frauen unter der Leitung von Susanne Fiedler im zweiten Halbjahr im Bünder Hallenbad.
⚫ Insgesamt stand die Vereinsarbeit 2024 unter dem „Damoklesschwert“ des vorrückenden Termins zum Abriss des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses und die Suche nach einem neuen Vereinssitz.
Einzelveranstaltungen:
> Jahreshauptversammlung am 30.01.2024 mit Neuwahl des Vorstands.
> Beteiligung an der Kundgebung mit Demonstration „Schulter an Schulter gegen Faschismus“ mit 1.000 Teilnehmenden in der Bünder Innenstadt am 27. Januar.
> Förderantrag an Westfalen-Weser zur Unterstützung der Fahrradwerkstatt. Der Antrag wurde mit 750 Euro honoriert.
> Beteiligung an der Kundgebung gegen rechts auf dem Tönnies-Wellensiek-Platz mit 500 Teilnehmenden am 2. März.
> Der Ausschuss für Soziales und Integration stimmt am 18. März mehrheitlich für einen Sockelbetrag von 1.200 Euro zur Finanzierung der Vereinsarbeit und zusätzlich für einen Mietzuschuss von 2.000 Euro pro Quartal bis September 2024.
> Teilnahme am Netzwerktreffen der owl-weiten Bündnisse gegen rechts am 20. April in der Volkshochschule Bielefeld.
> Teilnahme an der Maifeier des Maikomitee Bünde auf dem Tönnies-Wellensiek-Platz unter dem Motto „Solidarisch sein in Bünde – Begegnung und Kultur“.
> Kundgebung des Bündnisses gegen rechts im Steinmeisterpark am 27. Mai. 100 Teilnehmende hören einen Redebeitrag unseres Vorsitzenden Uli Papke.
> Der Ausschuss für Soziales und Integration beschließt einstimmig am 12. Juni dem Verein unentgeltlich Räume im Stadtteilbüro Hunnebrock als neuen Vereinssitz ab Oktober 2024 zur Verfügung zu stellen.
> Der Verein übernimmt die Betreuung eines Essensstands beim „Bürgermahl“ des Vereins „Mahlzeit“ am 17. August auf dem Rathausplatz.
> Mitinitiator der Filmvorführung „Walter Kaufmann – welch ein Leben. Zum 100. Geburtstag“ im Bünder Büli am 15. September.
> Finanzielle Unterstützung der Veranstaltung von Asyl Spenge am 1. Oktober in der Grundschule Spenge. Lutz Jäkel (Berlin) mit einem Vortrag über „Syrien: Erinnerungen an ein Land ohne Krieg“.
> Ausrichtung der Mahn- und Gedenkveranstaltung am 9. November zur Erinnerung an die Reichspogromnacht mit einem Textbeitrag von Uli Papke und Reinigen von Stolpersteinen vor dem Haus Hindenburgstr. 1.
> Informationsgespräch mit Vertretern der Rathausspitze im Stadtteilbüro Kleiststr. 50 und Unterzeichnung eines Nutzungsvertrags am 18. November.
Die Jahreshauptversammlung des Vereins International findet statt am Dienstag, den 28. Januar 2025 um 19:00 Uhr. Veranstaltungsort ist das Stadtteilbüro im Ortsteil Hunnebrock, Kleiststr. 50. Mitglieder und Freunde des Vereins haben dabei Gelegenheit den neuen Vereinssitz persönlich in Augenschein zu nehmen. Auf der Tagesordnung stehen u.a. Tätigkeitsbericht, Kassenprüfung und Vorstandswahlen.
Allen Mitgliedern und Freunden des Vereins wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.
Schulter an Schulter gegen Faschismus:
Zweite Kundgebung am Samstag, 2. März (12 Uhr) auf dem Tönnies-Wellensiek-Platz
Bünde solidarisch – dafür erheben wir erneut unsere Stimmen gemeinsam gegen die gesellschaftliche Entwicklung nach rechts, gegen jeden Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Faschismus und gegen ihren Partei gewordenen Ausdruck, die AFD.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ruft ein breites Bündnis aus der Bünder Zivilgesellschaft dazu auf, Flagge gegen die AFD, ihre Deportationspläne und ihre Steigbügelhalter zu zeigen.
Der Kampf gegen die AfD und den gesellschaftlichen Rechtsruck erfordert unsere gemeinsame Entschlossenheit und den Mut, auf die Straße zu gehen. Zeigen wir, dass wir nicht schweigen werden, wenn Hass und Ausgrenzung versuchen, sich breitzumachen. Die Geschichte lehrt uns, dass der Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Intoleranz nur dann erfolgreich ist, wenn Menschen sich vereinen und für ihre Überzeugungen einstehen.
Unsere Demonstration ist ein Ausdruck unseres Engagements für eine diverse, demokratische und solidarische Gesellschaft. Wir werden ein weiteres starkes Zeichen gegen alle faschistischen Tendenzen setzen, und vor allem möchten wir Wege aufzeigen, über den Tag hinaus für Respekt, Gleichheit und Freiheit aktiv zu werden und alle ermutigen, nach ihren Möglichkeiten zu einem solidarischen Bünde beizutragen.
Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen werden bei der Abschlusskundgebung am Tönnies-Wellensiek-Platz ihre Arbeit vorstellen und laden zu Diskussion und Mitarbeit ein. Begleitet wird diese konkrete Möglichkeit zur Begegnung von einem musikalischen und kulturellen Rahmenprogramm.
Die Demonstration beginnt am Samstag, den 2. März um 12 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Tönnies-Wellensiek-Platz in Bünde. Dort findet nach einem Zug durch die Innenstadt auch die Abschlusskundgebung statt.
Aufgerufen haben zu der Aktion
Kath. Kirchengemeinde St. Josef · Ev. Lydia Kirchengemeinde · Initiative 9. November
Parents4Future Bünde · Aleviten Gemeinde Bünde · Villa Bünde · Verein International
Grüne Jugend Kreis Herford · NABU Kreis Herford · DGB Bünde · WoW - Wer oder Was!
Bündnis gegen Rechts Kreis Herford
Ansprache Ulrich Papke, Vorsitzender des Vereins International Bünde, anlässlich der Wiederkehr der Pogromnacht am 09. November 1938
Geschätzte Freundinnen und Freunde,
die Erinnerung an das, was während des Dritten Reiches in Deutschland an Verbrechen an Menschen begangen wurde, muss wach gehalten werden.
So erinnern wir heute an dieser Stelle wie in den Jahren zuvor an die ermordeten Bünder Jüdinnen und Juden. Eine Konsequenz aus dieser Erinnerung heißt: aus der Geschichte zu lernen.
Wenn diese Lehre heißt: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ - was bedeutet das für das hier und jetzt?
Lasst uns dafür sorgen, dass in dieser Zeit weder Juden noch Muslime mit ihren Führern und Regierungen gleichgesetzt werden, sondern dass die Diskussion und Auseinandersetzung darüber, mit wem wir solidarisch und mitfühlend sind von Respekt und Fairness geprägt sind.
Das Ziel muss sein, dass in diesem Land Menschen ohne Angst voreinander miteinnander leben können. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Doch es sieht so aus, als ob wir mehr denn je darum ringen müssen.
Für mich gibt es keine Grenzen zwischen den Völkern und Religionen, sondern zwischen Oben und Unten.
Lasst uns eine Gedenkminute einlegen für die Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft in Deutschland wie auch für die Opfer der augenblicklichen Auseinandersetzungen in Nahost und in der Ukraine.
Zu Beginn der Gedenkveranstaltung wurden Stolpersteine vor dem Haus Hindenburgstr. 1 gereinigt.
Das Jahr begann mit einer schlechten Nachricht: Unser langjähriges Mitglied Ute Fröhlich verstarb am 22. Januar 2024 und wurde am 3. Februar beerdigt.
Unsere Jahreshauptversammlung haben wir am 24. Januar durchgeführt. Dabei wurde der amtierende Vorstand in seinen Aufgaben bestätigt.
Ebenfalls im Januar startete ein neuer Deutschkurs unter der Leitung von Hans-Peter Kleinschmidt. Dieser dauerte bis Juni 2023 und zielte nicht auf eine Abschlussprüfung ab, sondern diente zur Orientierung im Alltag.
Anlässung des verheeenden Erdbebens in der Türkei und dem Nordirak haben wir zusammen mit der Alevitischen Gemeinde am 18. Februar einen Infostand auf dem Tönnies-Wellensiek-Platz mit einer Spendensammlung für die Erdbebenopfer durchgeführt. Das Geld wurde Anfang März übergeben.
Der Ausschuss für Soziales und Integration beschäftigte sich in seiner Sitzung am 20. Februar über unseren Antrag auf weitere finanzielle Unterstützung der Vereinsarbeit aus städtischen Haushaltsmitteln. Die Ausschussmitglieder stimmen unserem Anliegen mit 16 Ja-Stimmen und einer Enthaltung zu.
Über den geplanten Abriss des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses berichtete die NW Bünde am 23. Februar unter der Überschrift: „Galgenfrist für den Verein International“. Unser Vorsitzender Ulrich Papke gab wenige Tage später eine Stellungnahme („Bleiben bis der Bagger kommt“) ab.
Bei der „Nacht der Bibliotheken“ in der Stadtbücherei beteiligte sich der Verein in Person von Aram Hame mit einer Lesung und musikalischen Beiträgen aus Syrien.
Nach einer coronabedingten Pause nahm das Maikomitee wieder die traditonelle Maifeier auf dem Rathausplatz auf. Das Maikomitee ist ein Zusammenschluss der Alevitischen Gemeinde, der Initiative 9. November, der Villa, des DGB sowie des Vereins International.
Zur Einstimmung auf die Wahlen in der Türkei referierte der Politikwissenschaftler Prof. Burak Copur (Universität Duisburg-Essen) am 5. Mai in der Gaststätte Erdbrügger vor gut 30 Besucherinnen und Besuchern zur Frage „Wohin treibt die Türkei?“
Mit fünf männlichen Jugendlichen aus Afghanistan startete im Juni ein Wassergewöhnungstrainung und Schwimmkurs.
Bei Vorbereitung und Planung für das 50jährige Bestehen des Jugendzentrums Villa am 10. Juni waren einige geflüchtete Jugendliche in die Arbeit eingebunden.
An einer Informationsfahrt mit Besuch des Bundestags in Berlin nahm eine sechsköpfige Delegation des Vereins vom 13. bis 15. Juli teil. Dazu hatte die grüne Bundestagsabgeordnete Shahina Gambir (Minden) eingeladen.
Rund 60 Gäste interessierten sich am 27. August auf dem Rathausplatz für den dritten syrisch-deutschen Kulturabend mit Musik und Lesung. Das Bühnenprogramm war Bestandteil des diesjährigen „Bünder Kultursommers“ des Stadtmarketing und wurde im Rathausfoyer ergänzt durch eine kleine Fotoausstellung von Rohlhata Nassan unter dem Motto „Bünde aus der Sicht einer syrischen Frau“.
Mit afghanischen Jugendlichen ging es am 5. November zu einem Ausflug auf die Kartbahn in Werther. Der Verein beteiligte sich am 9. November an der traditionellen Mahn- und Gedenkveranstaltung anlässlich der Pogromnacht.
Am 16. Oktober startete unter der Leitung von Susanne Fiedler erstmals ein Schwimmangebot für geflüchtete Frauen in der „Welle“. Daran sind fünf Frauen und zwei Mädchen. Sie kommen aus Tadschikistan und Afghanistan und erhalten auch Infos über adäquate Badebekleidung und die Badeordnung.
Mitte Dezember erhielt der Verein von der Lydia-Gemeinde die Nachricht, dass der für 2024 geplante Abriss des Bonhoeffer-Hauses sich noch über den Jahreswechsel 2024/25 hinauszögern werde. Daraufhin beantragte der Verein bei der Stadtverwaltung eine nochmalige Förderung der Nutzungskosten von 8.000 Euro (plus 1.200 Euro Pauschale) für 2024. Über den Antrag ist noch nicht entschieden worden.
Ebenfalls im Dezember haben wir die Planung zur Überarbeitung unserer bestehenden Internetseite aufgenommen und über das Kommunale Integrationszentrum der Kreisverwaltung einen Förderantrag gestellt.
Die Dorfgemeinschaft Nikfirli (benannt nach einem Ort in der Türkei) hat unter der Leitung unseres stellvertretenden Vorsitzenden Sevket Gözlükaya einmal im Bonhoefferhaus getagt.
Während des gesamten Jahres wurden individuell abgestimmte Beratungstermine mit Geflüchteten zu diversen Anliegen durchgeführt.
Die Fahrradwerkstatt ist jeden Freitag von 17 der bis 19 Uhr im Bonhoefferhaus für Geflüchtete und Menschen mit geringem Einkommen geöffnet. Hier arbeiten kontinuierlich drei afghanische Jugendliche mit.
Aram Hame bot an Werktagen nachmittags einen Nachhilfeunterricht in Mathematik an. Der richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse bis zu BWL-Studierenden.