6 Gründe, warum der Verein International nicht in das ehemalige „Medical Centre“ in der Kleiststraße umziehen möchte

 

  1. Die Nutzung an der Kleiststraße ist nicht nachhaltig, da die Zukunft der Immobilien dort ungewiss ist.

  2. Die Besucherinnen und Besucherinnen des Café im Jugendheim Ennigloh aus den Unterkünften im Habighorster Weg, Mühlenbachstr., Asternstr., Engelstr. und Behringstr. werden „abgehängt“.

  3. Das Café International lässt sich in seiner bisherigen Form in der Kleiststraße nicht durchführen.

  4. Die Anordnung der beiden angebotenen Räume für ein Café fördert die nationale Grüppchenbildung.

  5. Das dem Verein zugedachte Büro in der Kleiststraße umfasst ca. 12 qm und ist damit um ein Drittel kleiner als die jetzt verfügbare Fläche im Jugendheim Ennigloh.

  6. Ein ständig verfügbarer Lagerraum für Vorräte, Spielzeug und Kinderfahrräder etc. ist im Medical Centre nicht vorhanden.

 

Der Verein International sieht Rat und Verwaltung der Stadt Bünde in der politischen Verantwortung, uns als Ersatz für das Jugendheim Ennigloh adäquate Räume anzubieten, die mindestens eine Fortsetzung der ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleitung im bisherigen Umfang ermöglichen.

Ein Umzug des Vereins International zum 1. Januar 2018 ist erforderlich, weil das Jugendheim Ennigloh zu einem Kindergarten umgebaut werden soll. Dort hat der Verein seinen jetzigen Sitz.

 

Der Verein International hat sich beworben beim diesjährigen Bürgerprojekt der psd-Bank. Bis zum 4. Juli 2017 können Sie die Projektidee positiv bewerten. Dazu gehen Sie bitte auf die Internetadresse www.psd-buergerprojekt.de.
Die ausführliche Projektbescheibung lesen Sie nachfolgend.

 

Projekt

Erste Schritte mit dem Laptop

 

1. Zielsetzung des Projekts
Der Verein International führt z. Zt. zwei Deutschkurse für Geflüchtete durch, an denen rund 20 Personen teilnehmen. Die Unterrichtsstunden sind montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Als Lehrkräfte sind zwei Studierende der Uni Bielefeld mit dem Fach Deutsch als Zweit-/Fremdsprache eingesetzt. Die laufenden Kurse enden mit dem Sprachniveau A2 bzw. B1.
Um den Teilnehmenden eine Vertiefung des Lernstoffs außerhalb des regulären Unterrichts und die Kommunikation zu Angehörigen in den Herkunftsländern zu ermöglichen, wurden sechs gebrauchte Laptops beschafft, die den Kursteilnehmern gegen ein geringes Entgelt zur Verfügung gestellt wurden. Eine erste Einweisung zum Gebrauch der Computer erfolgte unter fachlicher Anleitung in einem Workshop am 15. Juni 2017. Dort zeigte sich, dass je nach individuellen Vorkenntnissen ein mehr oder weniger großer Bedarf an Fortsetzungsangeboten besteht.
Im Rahmen zusätzlicher regelmäßiger Workshops könnten weitere Anwendungsbereiche der digitalen Nutzung erschlossen werden. Dabei wollen wir auch die Gefahren und Risiken des Internet in den Blick nehmen, die sich für den Verbraucher stellen. Die Flüchtlinge würden auf diese Weise, ihre Lern- und Kommunikationsmöglichkeiten deutlich erweitern und ihre individuelle Qualifikation im Hinblick auf eine spätere schulische oder berufliche Verwendung verbessern.

2. Stellenwert des bürgerschaftlichen Engagements für die Nachbarschaftsarbeit
Der Verein International Bünde besteht seit seit dem 10. Juli 1987 und hat derzeit 45 Mitglieder. Während in den Anfangsjahren die Arbeitsmigranten, ihr Interesse an gesellschaftlicher Teilhabe, die Arbeit des Vereins prägten, besteht seit dem Jugoslawienkrieg und besonders seit dem seit Jahren andauernden Syrien–Konflikt unser Hauptbetätigungsfeld aus Arbeit mit und für Flüchtlinge. Ganz wichtig für uns ist der Gedanke der Selbstorganisation und Selbsthilfe sowie die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten von Deutschen und Migranten, zum Beispiel durch gemeinsame Feste, Radtouren und Ausflüge. Der Verein will grundsätzlich ein respektvolles und solidarisches Zusammenleben sowie persönliche Freundschaften zwischen deutschen und ausländischen Inländern fördern. Die allgemeine Zielsetzung ist eine soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Gleichberechtigung der Menschen.
Aktuell konzentriert sich die Vereinstätigkeit auf folgende Arbeitsschwerpunkte:

Café International“
Das Café International besteht seit dem 14. November 2014 im Jugendheim Ennigloh und bietet wöchentlich am Donnerstagnachmittag zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr eine Stätte der Begegnung für Deutsche und Migranten. Ein Helferkreis von bis zu 25 Personen – in der Regel sind es Frauen – kümmert sich um bis zu 60 bis 70 Personen, darunter auch etliche Kinder, für die geeignetes Spielmaterial angeboten wird. Am Rande dieses Treffens geht es hauptsächlich um die Bewältigung von Alltagsproblemen von Flüchtlingen wie Wohnen, Arbeiten, Kindergarten, Schule, Rechtsauskünfte, Begleitung zu Ärzten und Behörden, deutsche Sitten und Gebräuche etc. Dabei will der Verein einen kleinen Beitrag leisten zur Orientierung im kommunalen Umfeld und letztlich auch zum friedlichen Zusammenleben von Deutschen und Migranten.
Sprachkurse
Unbestritten gilt, dass hinreichende Deutschkenntnisse eine Voraussetzung für gelingende Integration sind.
Bei den Sprachkursen war es uns wichtig, dass sie für alle Flüchtlinge offen sind, was in der Zusammenarbeit mit der VHS im Kreis Herford nicht möglich war, denn diese förderte nur Flüchtlinge aus Herkunftsländern mit guter Bleibeperspektive. Daher übernahm der Verein ab März 2016 die Sprachkurse in eigener Verantwortung. Die Teilnehmer stammen vorwiegend aus Afghanistan, Afrika (Guinea/Eritrea), Syrien, Iran und Irak. Insgesamt nahmen seit dem vergangenen Jahr 80 Teilnehmer an vier Kursen teil. Davon haben 52 Teilnehmer ein Zertifikat erworben. Mit allen Sprachschülern wird auf weitere Zertifikate mit unterschiedlichem Sprachniveau hingearbeitet. Die Finanzierung wird über Förderanträge, Spenden und einen Eigenbeitrag der Kursteilnehmer erreicht.
Fahrradwerkstatt
Die Eröffnung einer Fahrradwerkstatt in Selbsthilfe steht in diesem Sommer als nächste Herausforderung bevor. Der Verein hat einen gebrauchten Metallcontainer beschafft und auf dem Außengelände des Jugendheims aufgebaut. Dort können Ersatzteile gelagert und Kleinreparaturen unter fachlicher Anleitung parallel zur Öffnungszeit des Café International durchgeführt werden.
Wir glauben damit einen praktischen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität von Migranten zu leisten.

3.
Beantragte Fördersumme
Für die Beschaffung von weiteren Laptops für alle Sprachschüler, die technische Überprüfung der Hardware sowie die Suche nach geeigneter Lernsoftware und einer Aufwandsentschädigung für eine fachliche Lehrkraft beantragen wir eine Summe von 3.000 Euro.

 

 

Um die Kommunikationsfähigkeiten der Flüchtlinge in den Deutschkursen zu verbessern, sucht der Verein International eine Lehrkraft für eine wöchentliche Diskussionsrunde. "Das soll kein Deutschkurs, sondern einfach nur eine Runde sein, in der die Teilnehmer sprechen und ihre erlernten Kenntnisse anwenden können", so Ute Fröhlich. Interessierte können sich unter Tel. (05223) 30 45 melden.

 

 

Unter Bezugnahme auf den NW-Artikel vom 13.06.2017 („Aus Jugendheim wird Kindergarten“) möchten wir den Eindruck richtigstellen, dass der Verein International den Plänen der Stadtverwaltung vorbehaltlos zustimmt.

Wir unterstützen die Absicht der Stadtverwaltung, kurzfristig das Angebot an Kita-Plätzen zu verbessern, auch im Hinblick auf die große Zahl von Flüchtlingskindern. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für gelingende Integration. Auch bei ausreisepflichtigen Familien dauert in der Regel die Umsetzung der Ausreise so lange, dass man den Kindern einen Kindergartenbesuch ermöglichen sollte.

Abgesehen davon sehen wir den Umzug des Vereins International zur Kleiststr. als höchst problematisch. Den maßgeblichen Anteil unserer ehrenamtlichen Arbeit könnten wir am vorgeschlagenen Standort nicht weiterführen. In Bezug auf unseren Büroraum wäre eine Verlagerung in die Kleiststr. keine Verschlechterung, jedoch wären wir nicht in der Lage, den z. Zt. maßgeblichen Anteil unserer Arbeit, den Betrieb unseres Café International, an dem Standort fortzusetzen. 

Das wöchentlich angebotene „Café“ am Donnerstagnachmittag wäre in der bisherigen Form dort nicht zu ermöglichen. Derzeit begegnen sich im Jugendheim die Vielfalt an Religionen, Ethnien und Nationalitäten mit den ca. 25 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in einem ausreichend großen Raum mit angrenzender Innen- und Außenspielfläche inklusive Sportplatznutzung. Um 60 bis 70 regelmäßige Gäste in einer einladenden Atmosphäre begrüßen zu können, ist eine Küche in der Größe und Ausstattung wie im Jugendheim erforderlich. Eine Verlegung des Treffpunkts würde die Ghettoisierung des Hunnebrocker Viertels unterstützen. Hingegen liegt das Jugendheim gerade in dieser Hinsicht ideal in relativer Nähe zu den Unterbringungen am Habighorster Weg, Steglitzer Straße, Asternstraße, Engelstraße und Behringstraße. In Hunnebrock gibt es keinen ausreichend großen Raum mit Café-Charakter. Die kleineren Räume fördern vielmehr eine Tendenz zur nationalen Gruppenbildung. 

Da die langfristige Nutzung an der Kleiststr. nicht geklärt ist, würde ein Umzug wieder nur ein Provisorium bedeuten. In Anerkennung der Arbeit etlicher ehrenamtlicher Initiativen in Bünde wäre es längst an der Zeit, dass die Stadt sich Gedanken macht, an welchem Ort in Bünde bürgerschaftliches Engagement auch in Zukunft dauerhaft stattfinden kann. 

Der Verein International appelliert an die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, dass keine Abstimmung erfolgt, solange keine annehmbaren Alternativen zur jetzigen Nutzung für alle beteiligten Initiativen von Bürgern und Gruppen ausgewiesen sind. 

gez. Ulrich Papke, stellvertr. Vorsitzender                      Bünde, 15.06.2017

 

 

1.Mai 2017
Zusammen gehört uns die Zukunft!
Der 1. Mai – Unser Tag der Solidarität!


Noch immer herrschen in weiten Teilen der Welt menschenunwürdige Lebensbedingungen. Und schon wieder wird dort, wo fortschrittliche Bewegungen soziale Errungenschaften durchgesetzt haben, versucht, diese abzubauen.
Gesellschaftlicher Fortschritt und die Aussicht auf ein besseres Leben sind keine Gnadenakte – sie mussten und müssen erkämpft werden. Achtstundentag, Arbeitsschutz, Kranken- und Arbeitslosenversicherung oder die 5-Tage Woche, Pressefreiheit und allgemeines Wahlrecht – vieles, was uns hier und heute selbstverständlich erscheint, ist durch Streiks und kämpferische Bewegungen oft gegen erbitterten Widerstand errungen worden. Der erste Mai selbst hat seinen Ursprung in einem Generalstreik der amerikanischen Gewerkschaften für den Achtstundentag, der ab dem 3. Mai 1886 blutig niedergeschlagen wurde.


Wir sehen, dass noch jede soziale Grausamkeit im Namen der „Wettbewerbsfähigkeit“ begangen wird, wenn wir uns nicht dagegen wehren.
Wir erfahren täglich, dass Konkurrenz und die vorgeblichen Zwänge der „Standortsicherung“ Menschen gegeneinander ausspielen, wenn wir keine Solidarität dagegen setzen.
Wir sind uns klar darüber, dass die Menschen, die aus Not fliehen müssen, an der Festung Europa abgewiesen werden, wenn nicht wir diese Mauern durchbrechen.
Wir wissen, dass die Würde des Menschen antastbar ist, wenn wir sie nicht verteidigen.


Daher ist der erste Mai für uns kein alljährliches Ritual. Er ist Ausdruck der Solidarität mit allen Menschen, die unter erniedrigenden Bedingungen leben müssen, verlassen sind, verächtlich gemacht werden. Der erste Mai erinnert uns daran: Bei allen Unterschieden – vom Kampf um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen über Widerstand gegen die neoliberale Sparpolitik bis zu Grenzübertritten von Geflüchteten – es geht um die Veränderung des Bestehenden! Das verbindet uns mit Gleichgesinnten auf dem ganzen Globus.


Wir laden deshalb alle Menschen, die sich mit dem Kampf für ein besseres Leben für alle verbunden fühlen, dazu ein, am ersten Mai um 10:30 Uhr zusammen auf die Straße zu gehen und anschließend auf der Kundgebung am Rathausplatz gemeinsam ein Zeichen für Solidarität zu setzen und sich zusammen zu finden über den Tag hinaus – Denn nur zusammen gehört uns die Zukunft!


10:30 Demonstration - Treffpunkt um 10:15 am Marktplatz Bünde
11:00 Maikundgebung auf dem Rathausplatz
Begrüßung: Siegbert Ruppel (Maikomitee Bünde)
Grußwort der Stadt Bünde: Ulf Dreier
Irmgard Pehle (Bündnis gegen rechts im Kreis Herford)
Patrick Schreiner (DGB)
Ralf Burnicki (Villa Kunterbunt)
Christine Zeides (Villa Kunterbunt)

Musikalische Begleitung: Gewerkschaftschor Herford, Die Zwei - Akkordeon und Gitarre, Chor der Alevitischen Gemeinde; im Anschluss Musik mit den Backyard Ramblers.
Veranstalter: Maikomitee Bünde, das sind: Aleviten Gemeinde Bünde • DGB-Bünde • Initiative 9. November • Verein International • Villa Kunterbunt