Der Verein International hat jetzt sein Versprechen eingelöst und den Film „Der Geschichte Gesichter geben“ an die Stadtbücherei Bünde und die weiterführenden Schulen übergeben. Die 80minütige DVD soll die Geschichte der Juden in Bünde dokumentieren und nachfolgenden Generationen zugänglich machen. Er soll vornehmlich im schulischen Unterricht gezeigt werden. Weitere Aufführungen wären im Museum, im Kino Universum, in der Volkshochschule sowie in Kultur- und Jugendeinrichtungen möglich. Jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder Heranwachsende in Bünde und Umgebung, so der Wunsch der Beteiligten, sollte den Film gesehen oder mindestens davon gehört haben. „Diese Form der Erinnerungsarbeit ist insofern auch geboten, weil direkte Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kaum noch möglich sind“, so Ulrich Papke, Vorsitzender des Vereins International.
Der Bünder Filmemacher Norbert Kaase hielt die Gespräche mit den Zeitzeugen auf mehr als 30 Videokassetten fest. „Und da sind nicht nur einfache Gespräche zu sehen, sondern echte Emotionen“, betont Christina Jaffe. Sie hatte als damalige Lehrerin am Marktgymnasium maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der dortigen Netzwerkgrupppe. Ein Teil der Arbeit basiert auch auf Materialien aus Büchern des Historikers Norbert Sahrhage. Wieder anderes, so Jaffe weiter, sei durch die Aufzeichnungen der jährlichen Mahn- und Gedenkveranstaltung an der Marktstraße anlässlich der Reichspogromnacht hinzugekommen.
Der Film ist auch im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=cF9LVcaOxtY
zu sehen.