Bürgerpreis der PSD-Bank für den Verein International, Lokalportal Bünde 30.12.2019

 Von Stefan Boscher

 Welche Gruppen und Organisationen bemühen sich besonders um den Zusammenhalt in der Gesellschaft bzw. um deren Vielfalt? Das Bürgerprojekt der PSD-Bank in Münster hat sie in diesem Jahr gefunden und mit ihrem Bürgerpreis ausgezeichnet. Insgesamt wurden 50.000 Euro an 18 Projekte vergeben.  

Die Neue Westfälische ist gemeinsam mit den Westfälischen Nachrichten (Münster) Medienpartner der Aktion. „Es ist unsere genossenschaftliche Verpflichtung und zudem eine echte Herzensangelegenheit, Vereine, Stiftungen, Kirchengemeinden, Bürger- und sonstige Initiativen darin zu unterstützen, gesellschaftliche Brücken zu bauen und das Thema „Vielfalt“ positiv zu besetzen“, begründet Norbert Kerkhoff, Vorstand der Bank das Thema des Preises während einer Feierstunde in Münster.  

Der Bünder Verein International ist 1987 gegründet worden und hat heute 60 Mitglieder. Sein Organisationsprinzip ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Bei allen Angeboten des Vereins gibt es unterschiedliche Formen von Selbstbeteiligung. Die vielfältige Vereinsarbeit wird begleitet von Infoveranstaltungen z.B. zu Fluchtursachen, Situation in Türkei, Syrien, Eritrea, Rolle des Islam, Asylrecht, Abschiebungspraxis.  

Zudem geht es um Angebote zur Begegnung mit der heimischen Bevölkerung und zur Integration. Die Anfänge einer Fahrradwerkstatt liegen im November 2014. Mit dem Fahrrad soll die Mobilität der Flüchtlinge gewährleistet und verbessert werden. Zudem ist das Fahrrad ein preiswertes und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel und dient dazu, den sozialen Nahraum in Bünde und Umgebung zu erkunden. So gesehen stellt es auch indirekt ein Instrument zur Integration in den Alltag dar.  

Seit 2017 arbeitet ein Fahrradmechaniker sporadisch parallel zum Sprachcafé in der Werkstatt. Seit Beginn des Projekts konnten rund 200 gebrauchte Fahrräder gegen eine adäquate Selbstbeteiligung an Interessierte vermittelt werden. Die Räder sind zumeist Spenden aus der Bünder Bevölkerung. Sie sind zum Teil hochgradig abgenutzt und erfordern einen dauerhaft hohen Reparaturaufwand. Von daher wäre es nachhaltiger, zumindest für einen ausgewählten Personenkreis hochwertigere Räder zu beschaffen, die eine längerfristigere Nutzung erwarten lassen.  

Um diese Arbeit erneut zu unterstützen erkannte die Jury dem Verein 2.000 Euro Preisgeld zu. 2018 hatte der Verein schon einmal gewonnen, damals waren es ebenfalls 2.000 Euro.