Mai-Kundgebung wird zu einem bunten Fest für Toleranz und Hoffnung, NW Bünde 02.05.2025

Das Bünder Maikomitee machte auf dem Tönnies-Wellensiek-Platz auf die negativen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft aufmerksam.

Bünde
(ged). Es sind vor allem soziale Ungerechtigkeit und die politischen Veränderungen in der Welt, die den Organisatoren der Mai-Kundgebung in Bünde Sorgen bereiten. Das Bünder Maikomitee, ein Bündnis aus der Alevitengemeinde, dem Verein International, der Initiative 9. November sowie der Villa Kunterbunt, machte dieser Sorge am Donnerstag auf dem Tönnies-Wellensiekplatz Luft.  

Kundgebungen zum 1. Mai finden deutschlandweit statt und basieren vorwiegend auf Aktionen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Der war in diesem Jahr aber ausschließlich auf der Herforder Kundgebung vertreten. 

Etwa 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung auf dem Tönnies-Wellensiekplatz teil, die optisch und akustisch vor allem durch die mehrfachen Auftritte der kurdischen Tanzgruppe Koma Tirej aus Bielefeld hervorstach. Aber eben auch durch die Appelle in den Ansprachen verschiedener Rednerinnen und Redner auf der Bühne vor der Sparkassentreppe. Darunter war auch die Transgender-Person Alex. „Ich gehöre auch zu einer Gruppe, die Ziel von Rechtsextremen ist. Wir nehmen starke Veränderungen in Gesellschaft und Politik wahr, aber die Veränderungen dürfen uns nicht wieder zurück in das Jahr 1933 führen. Wenn Worte aus der NS-Zeit heute noch verwendet werden, dann hat das nichts mit Meinungsfreiheit zu tun“, sagte Alex. 

In weiteren Beiträgen machten Mitglieder des Maikomitees auch darauf aufmerksam, dass der 1. Mai nicht nur der Tag der Arbeit ist, „sondern der Tag des Zusammenhalts und der Hoffnung“. Die Veränderungen in Politik und Gesellschaft hätten vor allem mit sozialer Ungerechtigkeit und der Angst vor Veränderungen zu tun, sagte Aram Hame. „Wir sehen weltweit einen brutalen Kapitalismus und eine gespaltene Gesellschaft, in der Menschen nur noch Werkzeuge sind“, so Hame weiter. 

Wir zweifeln daran, dass die künftige Bundesregierung unsere Forderungen umsetzen wird“, heißt es in einer Mitteilung des Maikomitees. Zu den Forderungen zählen unter anderem „Erhalt und Ausbau des Sozialsystems“, „Schaffung von Wohnraum und bezahlbaren Mieten“, „Vermögenssteuer und steuerliche Entlastung für Geringverdiener und Mittelständler“, „Ende der rassistischen Hetze gegen Asylsuchende“, „Verwerfen der Pläne für die Wiedereinführung der Wehrpflicht“ und einen „moralisch vertretbaren Umgang mit Rüstungsgütern sowie eine Außenpolitik auf der Basis von Menschenrechten“.