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Neuer Standort bietet viele Vorteile, BZ 11.09.2018

Café International sieht sich im Bonhoeffer-Haus gut aufgehoben

Seit Anfang des Jahres ist das Café International im Bonhoeffer-Haus untergebracht. Für zahlreiche Flüchtlinge im Bünder Stadtgebiet ist es ein Ort, an dem sie die deutsche Sprache erlernen können und Hilfe bei alltäglichen Problemen erhalten.
Seit Anfang des Jahres ist das Café International im Bonhoeffer-Haus untergebracht. Für zahlreiche Flüchtlinge im Bünder Stadtgebiet ist es ein Ort, an dem sie die deutsche Sprache erlernen können und Hilfe bei alltäglichen Problemen erhalten.

Bünde(BZ). Weil die Stadt Bünde plant, im Jugendheim Ennigloh eine Kindertagesstätte unterzubringen, mussten die Treffen des Cafés International Anfang dieses Jahres in andere Räume verlegt werden. Neuer Ort ist das Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Ute Fröhlich vom Verein International zieht eine erste Bilanz – auch zur Entwicklung des Cafés.

Auch wenn der Verein aus einem Zwang heraus seinen Standort wechseln musste, biete die neue Unterkunft einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Jugendheim, sagt Ute Fröhlich: »Wir hatten in diesem Haus schon Deutschkurse abgehalten. Wir wussten, dass es zentral ist. Alle kennen das Rathaus und das Sozialamt, und es gibt Busverbindungen. So kann jeder hier hin kommen.« Das Jugendheim sei damals für viele Familien schlecht erreichbar gewesen, sodass Vereinsmitglieder sie mit einem Auto zu den Treffen abgeholt hätten. Das habe sich nun verbessert.

Auch aus einem eigentlichen Nachteil haben die Mitglieder etwas Positives gemacht: Während sie früher einen Speisenaufzug hatten, ist die Küche im Bonhoeffer-Haus in der oberen Etage, während die Treffen im Erdgeschoss stattfinden. »Jetzt werden die Leute für die Vorbereitungen eingespannt. Sie decken die Tische und tragen Sachen nach oben oder unten«, berichtet Ute Fröhlich.

Für sie sei es wichtig, dass die Menschen, die das Café besuchen, den Vereinsmitgliedern auch etwas zurückgeben. Schrittweise solle sich das Café so zum Café der Flüchtlinge entwickeln und weniger das des Vereins International sein. Auch deshalb habe es Anfang August eine Umfrage unter den Besuchern gegeben. Dabei sollten sie angeben, was ihnen beim Café International besonders wichtig ist. »An erster Stelle stand definitiv Deutsch zu lernen, danach kam die Hilfestellung bei Problemen«, sagte Ute Fröhlich. Sei es anfangs das Bestreben der Vereinsmitglieder gewesen, den Flüchtlingen Deutsch beizubringen und mit ihnen Deutsch zu sprechen, würden nun die Flüchtlinge mit diesem Anliegen das Café besuchen. Das zeige, dass sich das Angebot stark in Richtung eines Sprachcafés entwickelt habe.

Bei ihrem Umzug in die neuen Räume seien sowohl die Besucher als auch die Vereinsmitglieder mit offenen Armen von der Kirchengemeinde empfangen worden. Sie durften Möbel mitbringen und haben das Innere auf Vordermann gebracht. Auf insgesamt drei Ebenen agiert der Verein International nun im Bonhoeffer-Haus, im zweiten Obergeschoss ist ein Büro eingerichtet worden. 20 Ehrenamtliche bemühen sich jeden Donnerstagnachmittag, mit den Flüchtlingen Deutsch zu sprechen und Hilfe bei bürokratischen Angelegenheiten zu leisten. Die Resonanz sei groß, erzählt Ute Fröhlich.