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Verein International muss Einnahmen offenlegen, NW 21.06.2018

Integrationsrat: Mitglieder sprechen sich für Antrag der Liste Pro Integration aus

Von Niklas Krämer

Bünde. Die Debatte im Integrationsrat war lang und teilweise lebhaft. Im Endeffekt haben sich die Mitglieder des Integrationsrats mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass der Verein International den Gremien, von denen er finanzielle Unterstützung erhält, Auskünfte über die Einnahmen und Ausgaben der vergangenen zwölf Monate geben muss.

Es sollen aber nicht nur die Einnahmen von der Stadt Bünde, sondern auch Zuwendungen von anderen Behörden aufgelistet werden. Da zwei Mitglieder des Integrationsrats im Vorstand des Vereins International tätig sind, durften sie an der Abstimmung nicht teilnehmen. Den Antrag hatte die Liste Pro Integration eingereicht. "Wir wollen damit nicht in Abrede stellen, dass der Verein International gute Arbeit leistet", erklärte Jana Nagel von der Liste Pro Integration. "Es gab nur viele Unklarheiten, die wir damit geklärt haben wollen." Manche Geschichten aus der Vergangenheit würden Fragen aufwerfen. So gab es Verwirrungen um beantragte Zuwendungen und deren genaue Verwendung. Als Beispiel nennt die Liste Pro Integration in ihrem Antrag einen Schwimmkurs für Flüchtlinge, dessen Mittel der Verein International stellvertretend für die DLRG beantragt hat. Die DLRG stellte später wiederum klar, dass sie daran nicht beteiligt gewesen sei (die Neue Westfälische berichtete).

"Das hinterlässt einen faden Beigeschmack. Sie müssen aufpassen, dass sie nicht die Befürworter, die sie haben, verlieren", sagte Norbert Darnauer (UWG) in Richtung des Verein International. Günther Berg, Erster Beigeordneter, stellte klar, dass ihm viel daran gelegen sei, dass es den Verein International gebe. Es werde dort wertvolle Arbeit geleistet. "Aber es ist Vertrauen verloren gegangen, das wieder aufgebaut werden soll", sagte Berg. Im ursprünglichen Antrag war ein Passus vorhanden, der besagte, dass der Verein International auch Spenden offenlegen müsse. "Die Darlegung der kompletten Einnahmen verletzt das Gebot der Verhältnismäßigkeit", meinte Joachim Simke (SPD). Dieser Passus wurde letztendlich vom Antragsteller gestrichen. "Sehen Sie es als Chance, einmal im Jahr zu zeigen, was sie alles gemacht haben", meinte Jana Nagel.