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Medienkompetenz für Flüchtlinge, NW Bünde 30.09.2017

 

PSD-Bürgerprojekt 2017: Der Verein International in Bünde organisiert Deutschkurse. Gebrauchte Laptops helfen bei der Vertiefung des Lernstoffes. Die Geräte helfen aber auch bei der Kommunikation mit der zurückgelassenen Familie. 

Von Dirk-Ulrich Brüggemann 

Bünde. Medienkompetenz für Flüchtlinge vermittelt der Verein International in Bünde. Mit dem Motto „Erste Schritte mit dem Laptop“ hat er sich beim PSD-Bürgerprojekt beworben und die Finalrunde erreicht. 

Damit ist dem Verein eine Fördersumme von 1.000 Euro erst einmal sicher. Der Förderwettbewerb der PSD-Bank steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kompetent und fair in eine digitale Welt“. Insgesamt sind Förderpreise in Höhe von 50.000 Euro ausgeschrieben. 

Der Verein ist von der Jury für die Finalrunde nominiert worden. Am 11. Oktober entscheidet eine fachkundige Jury über die Vergabe weiterer Fördermittel und die Auszeichnung eines oder mehrerer Leuchtturmprojekte. 

Die Vereinsmitglieder bieten für Geflüchtete unter anderem Deutschkurse an. Zwei Studierende der Universität Bielefeld sind vom Verein als Lehrkräfte eingesetzt. Sie unterrichten das Fach Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache. Die Kurse schließen mit dem Sprachniveau A2 oder B1 ab. Damit die Teilnehmer den Lernstoff auch außerhalb des regulären Unterrichts vertiefen können und um die Kommunikation zu den Angehörigen in den Herkunftsländern zu ermöglichen, wurden sechs gebrauchte Laptops angeschafft. Diese Geräte können die Geflüchteten gegen ein geringes Entgelt ausleihen. 

In weiteren zusätzlichen Workshops können weitere Anwendungsbereiche der digitalen Nutzung erschlossen werden. Dabei will der Verein die Gefahren und Risiken im Internet in den Blick nehmen, die sich für den Verbraucher stellen. Die Flüchtlinge sollen so ihre Lern- und Kommunikationsmöglichkeiten erweitern und ihre individuelle Qualifikation für eine spätere schulische oder berufliche Verwendung verbessern. 

Der Verein International Bünde besteht seit 1987 und hat derzeit 45 Mitglieder. Wichtig für den Verein ist der Gedanke der Selbstorganisation und Selbsthilfe sowie die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten von Deutschen und Migranten, zum Beispiel durch gemeinsame Feste, Radtouren und Ausflüge. Der Verein will grundsätzlich ein respektvolles Zusammenleben sowie persönliche Freundschaften zwischen deutschen und ausländischen Inländern fördern.